Warum darf die Wirtschaft nicht schrumpfen Teil 2

17/9/2022
Grundlagen Finanzen

Das Wachstum der Wirtschaft steht für Unternehmen und Regierungen an erster Stelle. Vor diesem Hintergrund wird mit allen Mitteln versucht, den Konjunkturmotor am Laufen zu halten. Insbesondere der Staat nutzt verschiedene Instrumentarien, um ein Schrumpfen der Wirtschaft zu vermeiden.

Durchaus ist die Abwrackprämie, die die Automobilbranche stärken sollte, ein prominentes Beispiel, doch gibt es zahlreiche weitere staatliche Maßnahmen, die teilweise erst auf den zweiten Blick als Konjunkturspritze identifiziert werden können. Mitunter der Bau von Straßen und öffentlichen Gebäuden kann eine stimulierende Wirkung auf die Wirtschaft entfalten und wird daher in zeitlicher Hinsicht oftmals auf die konjunkturelle Lage abgestimmt. Für solche Investitionen, die ein stetiges Wirtschaftswachstum bewerkstelligen sollen, nimmt der Staat zur Not Schulden auf.

Wenn der Staat Aufträge vergibt und im gleichen Zuge Nachfrage erzeugt, wird von einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik gesprochen. Der nachfrageorientierte Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen wird nach dem britischen Volkswirtschaftler J. M. Keynes auch als Keynesianismus bezeichnet. Sowohl das Unternehmen, das den Auftrag vom Staat erhalten hat, als auch die Zulieferer und Lieferanten profitieren von der staatlichen Nachfrage. Mit dem Geld können Mitarbeiter bezahlt, Verpflichtungen erfüllt und gegebenenfalls Investitionen getätigt werden. Geld spielt eine besonders wichtige Rolle und gibt der Wirtschaft einen Schub. Als Nachteil der nachfrageorientierten Geldpolitik ist zu nennen, dass der Auftrag des Staates oftmals erst nach 6 bis 12 Monaten eine messbare Wirkung entfaltet. Es besteht die Gefahr, dass sich die Wirtschaft in der Zwischenzeit von selbst erholt und die Nachfrage des Staates sodann zu einer ungewollten Verteuerung von Waren und Dienstleistungen führt.

Den Vordenkern August von Hayek und Milton Friedmann zufolge, ist die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik eine weitere Möglichkeit, um ein Schrumpfen der Wirtschaft zu verhindern. Nach der Theorie soll der Staat nur die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen und nicht direkt in die wirtschaftliche Entwicklung eingreifen. Unter anderem ein niedriges Zinsniveau ist ein beliebtes Mittel. Während Unternehmen eher Kredite für Investitionen aufnehmen, nutzen Verbraucher die günstige Zinssituation für die Befriedigung von Bedürfnissen über das Leihen von Geld. In der Theorie kommt die Wirtschaft auch auf diesem Wege in die Gänge. Als Nachteil der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik ist zu nennen, dass zwar der Anreiz für Investitionen und Konsum geschaffen wird, aber damit nicht automatisch Aufträge generiert werden. Die Wirtschaftsteilnehmer können trotz eines günstigen Umfeldes verhalten reagieren.

Eine Schrumpfung der Wirtschaft lässt die Konjunktur abkühlen, die Umsätze der Unternehmen einbrechen und Verluste entstehen. Die Folge sind niedrigere Steuereinnahmen und eine höhere Arbeitslosigkeit. Mit Konjunkturpaketen verhindert der Staat eine solche Abwärtsspirale. Geld ist die treibende Kraft und wird für ein stetiges Wirtschaftswachstum benötigt. Nach der Konjunktur Definition ist ein großer Unternehmensumsatz ein Ausdruck von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Lage.

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